„Allzeit gut Sud“ ist der Gruß unter Brauer:innen und seit Mai 2022 dürfen wir den ganz offiziell verwenden: Wir haben unser erstes Indian Pale Ale gebraut und sind ganz stolz, wie fantastisch das unter der professionellen Anleitung von Biersommelière Clarissa Juse von Paradiesfutter gelungen ist. Aber von vorne.
Eine gute Planung vor Bierbrauen ist das A und O für einen geschmeidigen Brautag. Welcher Bierstil wird gebraut? Obergärig oder untergärig? Welche Farbe soll das Bier haben? Hell oder dunkel? Und wie bitter soll’s schmecken? Das steuert man mit der Auswahl des Hopfens.
Für unser erstes Bavarian Gladiators Summer IPA haben wir uns für ein obergäriges, bernsteinfarbenes IPA entschieden mit feinen Bitternoten und ordentlich bums. Dank der tollen Vorbereitung von Biersommelière Clarissa, standen alle Zutaten am Brautag parat und wir konnten direkt loslegen. Herzstück des Brautag war der „Grainfather“, ein „All in one“ Brausystem, dass den Brauvorgang vom Einmaischen bis zum Hefe anstellen und Hopfen sehr easy macht. Also ja, der Grainfather war unser Godfather beim Brauen und wir haben damit ein süffiges schönes Sommer-Bier gezaubert.
Und damit die Phasen zwischen den verschiedenen Bierbrausteps sinnvoll gefüllt wurden, haben wir noch eine Blindverkostung von 7 bayerischen Bieren gemacht. Biersommelière Clarissa hatte verschiedene Köstlichkeiten dabei, bei denen wir in der Einschätzung teilweise sauber daneben lagen. Überraschungsfavorit bei der Blindverkostung: Ein Doppelbock von Schneider Weisse.
Aus dem Brautreber haben wir noch ein paar schöne Treberpflanzerl gebraten und den Brautag bei ein paar Hoibe ausklingen lassen. Der Grainfather wurde noch liebevoll sauber gemacht und das Bier zum Reifen in ein Fass abgefüllt. Nach etwa zwei Wochen haben wir in Flaschen abgefüllt und verkorkt. Mit dem Ergebnis sind wir absolut happy und auf den Geschmack gekommen. Das nächste Brauprojekt kann kommen!
Craftbier vs. Bayerisches Reinheitsgebot
Gute Nachrichten: Das schließt sich überhaupt nicht aus. Tatsächlich sind die meisten Bierstile innerhalb des Reinheitsgebotes möglich: Auch unser IPA. Den Unterschied zu einem Münchner Hell, dass auch ein handwerklich gut gemachtes Bier ist, sind bei Craftbieren der kreative Mix der Zutaten. Es bleibt bei Malz, Hopfen und Wasser und natürlich der Hefe. Aber man kann heute aus hunderten Hopfen-, Malz- und Hefesorten wählen und sich geschmacklich kreativ austoben. Das macht die Craftbier-Szene so spannend und abwechslungsreich.
Obergärig vs. Untergärig
Der große Unterschied zwischen obergäriger und untergäriger Hefe besteht in der „Betriebstemperatur“. Während die obergärige Hefe in einer warmen Umgebung bestens arbeitet, benötigt untergärige Hefe kühle Temperaturen, um den Gärprozess zu vollziehen.